Zehntausende demonstrieren in Bangkok. Rücktritt der Regierung gefordert. Demonstranten besetzten zwei Ministerien. Ausnahmezustand über Bangkok und umgebende Bezirke verhängt.

Bangkok – Die thailändischen Behörden haben für das gesamte Stadtgebiet sowie für an Bangkok grenzende Provinzen den Ausnahmezustand „Internal Security Act“ ISA verhängt. Der „Internal Security Act“ verbietet Demonstrationen und Menschenansammlungen und gibt den Sicherheitsdiensten weitgehende Befugnisse . Es gilt jetzt für Bangkok, Nonthaburi, Samut Prakan’s Bang Phli Distrikt und den Pathum Thani’s Ladlumkaew Distrikt.

Zehntausende Demonstranten zogen heute in 13 Demonstrationszügen durch Bangkok. Im Zuge der Demonstrationen wurden das Finanzminsterium und das Außenministerium zeitweise besetzt. Die Proteste blieben jedoch weitestgehend friedlich. Berichte über Zerstörungen und gewalttätige Auseinandersetzungen liegen nicht vor. Mit Ausnahme eines Übergriffs auf den deutschen freiberuflichen Photografen Nick Nostritz, der sich offenbar einige Ohrfeigen (er spricht von Schlägen ins Gesicht) eingefangen hat, als er als bekanntermaßen bekennender „Red Shirt“ heute bei einer Demonstration der Regierungsgegner auftauchte. Nick Nostritz viel in der Vergangenheit mit sehr einseitiger Red Shirt und Taksin freundlicher Berichterstattung auf und musste sich bereits gegen Vorwürfe verteidigen, er würde vom ex PM Taksin bezahlt.

Dennoch erließen bereits 16 Länder Reisehinweise für Thailand herausgegeben, darunter England , Frankreich, Schweden, Japan, Taiwan, Kanada, Australien, Israel, Brasilien, Singapore, Belgien, Spanien, die Niederlande , Norwegen, Deutschland  undUngarn. Es wird geraten sich in Thailand von Menschenansammlungen fern zu halten. Vor Reisen nach Thailand wird aber derzeit nicht abgeraten. Dies würden wir bestätigen. Unsres Erachtens stellen Reisen nach Thailand derzeit keine Gefahr da. Man muss sich jedoch auf Verkehrsbehinderungen in Bangkok einstellen und sollte  die Demonstrationsorte meiden. Wie das Beispiel von Nick Nostritz deutlich zeigt, sehen es Thailänder auch nicht gerne, wenn sich Ausländer in die thailändische Politik einmischen. Abseits der Demonstrationsorte bekommt man von den Protesten normalerweise gar nichts mit. Reisenden wird aber geraten mindestens 3 Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein.

Reisehinweis des auswärtigen Amtes:

In ganz Bangkok finden derzeit politische Demonstrationen statt. Die thailändischen Behörden haben für das gesamte Stadtgebiet sowie für an Bangkok grenzende Provinzen ein besonderes Sicherheitsregime nach dem „National Security Act“ verhängt. Angesichts dieser Lage wird dringend geraten, diese Demonstrationen wie auch jegliche Menschenansammlungen im Bangkoker Stadtgebiet zu meiden. Dies kann auch für die von Touristen regelmäßig besuchten Sehenswürdigkeiten gelten oder die Zufahrt zu diesen Orten gelten.

Es wird empfohlen, sich über diese Reisehinweise und die Medienberichterstattung über aktuelle Entwicklungen informiert zu halten und den Anweisungen von Sicherheitsorganen sowie dem Rat von Reiseveranstaltern Folge zu leisten.

Obwohl das heftig umstrittene Amnestiegesetz vom Senat abgelehnt wurde und die Regierung unter Yingluck Shinawatra vollmundig versprochen hat, es künftig fallen zu lassen, gehen die Proteste und Demonstrationen in Bangkok weiter und haben sich ausgeweitet.  Nach Polizeiangaben versammelten sich gestern ca. 82 000 Demonstranten am Democracy Monument sowie tausende weitere Demonstranten an zwei weiteren Kundgebungsplätzen. Weiter kommt die Regierung  Shinawatra durch das Urteil des Verfassungsgerichtes, das die jüngste Verfassungsänderung für rechtswidrig erklärte.

Die Protestanten f0rdern den Rücktritt der Regierung Yingluck Shinawatra. Sie bezeichnen die Schwester des flüchtigen Ex Premier Ministers als Marionette ihres Bruders, der in Wirklichkeit die Fäden zieht. Prangern das Missmanagement der Regierung und Korruption und Vetternwirtschaft an.